Die Corona-Tagebücher #9: Virologen-Merchandise

Julia Doppelfeld ist der lebende Beweis dafür, dass das mit dem Fan-Sein nie aufhört. Doppelfeld ist 46 und bekennende Anhängerin von Professor Christian Drosten, dem Chef der Virologie an der Berliner Charité. Die Berufsschullehrerin lässt keinen Podcast des mittlerweile im ganzen Land bekannten Wissenschaftlers aus und hat zuletzt sogar ein Fan-Utensil erworben, das sie als „Drosten Ultra“ ausweist. theycallitkleinparis hat mit Doppelfeld gesprochen.

Mal ehrlich, hat dir der Name Christian Drosten vor acht Wochen etwas gesagt?
Nein, tatsächlich nicht. Aber das ist auch meine erste Pandemie.

Wie regelmäßig verfolgst du seinen Podcast im NDR?
Ich höre ihn jeden Tag. Und manchmal ertappe ich mich dabei, verzweifelt mehrfach hintereinander Spotify zu aktualisieren, bevor ich merke: Es ist ja Wochenende! Man hat ja im Moment eigentlich kein richtiges Zeitgefühl.

Was hat Drosten, was Wieler und Kekulé nicht haben?
Drosten hat eine sehr angenehme Stimme, der ich unheimlich gerne zuhöre – trotz der inhaltlichen Dramatik seines Podcasts. Und ich mag es, dass er zwischendurch immer mal wieder darauf hinweist, dass auch er Familie hat. Dass auch er sich zwischendurch Sorgen macht, wenn er zwischen all seinen Terminen gerade mal fünf Minuten Zeit zum Nachdenken hat. In einem Podcast ist für so etwas Persönliches natürlich mehr Zeit und Raum als in einer Pressekonferenz.

Mal abgesehen von seinem Fachwissen und seiner Kompetenz: Drosten sieht natürlich auch sehr gut aus. Taugt er in deinen Augen zum Popstar?
Ist er nicht schon einer? Im Ernst: Ich glaube, in solch extremen Zeiten hilft es vielen ein bisschen, sich an jemandem mit ein wenig „Strahlkraft“ festzuklammern. Und wenn da einer mit Kompetenz ist, der zusätzlich noch bescheiden ist, schöne Locken und sanfte Augen hat… schwupps! Popstar!

Ein Indiz für Drostens Starpotenzial könnte die Tatsache sein, dass er es mittlerweile schon auf ein T-Shirt geschafft hat. Darauf ist sein Konterfei zu sehen, dazu die Aufschrift „Professor Drosten Ultras“. Du hast dir eins der Leibchen bestellt. Zu welchen Anlässen wirst du es tragen?
In nächster Zeit werde ich es leider ja nur zu Hause tragen können. Aber wenn diese merkwürdige Zeit vorüber ist, in der wir gerade leben, dann werde ich es überall tragen. Ich bin Lehrerin und meine Schülerinnen und Schüler sind es gewohnt, dass ich mit Fanshirts zum Unterricht erscheine.

Keine Sorge, dass den Humor nicht jeder verstehen könnte, gerade jetzt, da alle so angespannt sind?
Ach, über so was denke ich gar nicht nach. Ich bin es aber auch gewohnt, dass nicht jeder meinen Humor versteht. Oft bieten solche Shirts aber auch einen guten Gesprächsanlass. Ich habe zum Beispiel auch ein Greta-Thunberg-Fanshirt…

Das Shirt kostet 20,99 Euro und ist bei Corona Charity zu bestellen. Was passiert mit den Erlösen?
Die Erlöse gehen zu 100 Prozent an die Tafeln Deutschland, die natürlich im Moment auch auf besondere Unterstützung angewiesen sind. Man kann den Kauf also wirklich nur empfehlen! Man kann auch andere Corona-Produkte dort erwerben, falls man merkwürdigerweise kein „Drosten-Ultra“ sein sollte.

Die im Interview erwähnten Shirts gibt es mittlerweile nur noch in einer modifizierten Version. Die Aufschrift lautet jetzt „Virologen Ultras“. Zu bestellen sind sie und viele weitere Artikel für den guten Zweck hier.

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