Elektronik trifft Tropen. Jimena Angel im zakk

Die vier Damen von fem_pop darf man getrost als Trüffelschweine bezeichnen. Es sind allerdings nicht die teuren Pilze, denen das Interesse des Kollektivs gilt, sondern vielmehr Popmusik in all ihren Facetten, sei es nun Elektronik, Rap, Singer-Songwriter-Sound oder lupenreiner Pop. Seit 2019 veranstalten Anna, Meike, Jule und Jessi regelmäßig Konzerte, viele davon im Düsseldorfer zakk. Ihr Fokus liegt dabei seit je her auf female und nicht-binären Acts. Für den 31. Juli haben sie nun zwei Musikerinnen nach Düsseldorf geladen: die Kolumbianerin Jimena Angel und die Rapperin Pájara.

Angel macht bereits seit knapp drei Jahrzehnten Musik. Sie startete in den Neunzigerin mit der Band Pepa Fresa, mit der sie in ihrer Heimat schnell Erfolg hatte. Nach dem schnellen Ende der Band wurde sie, angezogen von kolumbianischen Rhythmen und elektronischen Beats, Teil der Band Sidestepper, mit der sie ausgiebig durch Europa tourte und die Bühne mit Größen wie Morcheeba oder Celia Cruz teilte.

Im Jahr 2009 veröffentlichte Angel dann ihr erstes Soloalbum „Dia Azul“, das ihr eine Nominierung für den Latin Grammy einbrachte. In der Folge experimentiert sie zunehmend mit elektronischen und organischen tropischen Klängen und veröffentlichte 2014 ihr zweites Album „Todo Reverdece“.

Seit 2018 arbeitet sie mit Brain Damage zusammen und fügte den Produktionen des französischen Dub-Zauberers auf „Ya no mas“ eine lateinamerikanische Note hinzu. Kurz darauf veröffentlichte sie „Mani“ und „Ciruela“ zwei Singles, die von dem mit dem Grammy ausgezeichneten Musiker Christian Castagno produziert wurden, und tourte als Solo-Act durch Europa, unter anderem mit einem Auftritt beim Glastonbury Festival 2019.

Nach einer langen musikalischen Karriere als Popsängerin in ihrer Heimat Kolumbien, Mexiko und den USA folgte Jimena dann vor einigen Jahren dem Ruf der karibischen Wildnis. Sie kehrte der Großstadt den Rücken und ließ sich im kolumbianischen Magdalena nieder. Dort baute sie sich ein provisorisches Studio mit einem alten Laptop, einem Mikrofon, einer E-Gitarre und dem Dschungel als Aufnahmekabine. Das langsame Tempo und die Umgebung belebten ihre Kreativität und inspirierten sie zu einer Reihe von Songs, die die kleinen Dinge des Lebens und die bezaubernde Schönheit der Natur feiern. Erschienen sind sie auf der EP „Aire“.

Diese EP zeigt die kulturelle Hybridisierung afro-lateinamerikanischer Rhythmen, die mit elektronischen Klängen und gefühlvollen Akkorden durchdrungen sind, und markiert gleichzeitig den Beginn der Zusammenarbeit mit dem französischen Label Elis Records.

Beim Konzert im zakk wird Angel von Pájara unterstützt, einer Rapperin und Songwriterin, deren Sound Einflüsse aus Trap, Hip-Hop, elektronischer Musik und Reaggeton hat. Mit dieser Mixtur, kombiniert mit spanischen Poesie, hat sie die Kölner Underground-Szene erobert. Ihre ermächtigenden, feministischen Texte und aggressiven Beats nehmen das Publikum mit auf kathartische Erfahrungen.

31.7., 20 Uhr, zakk, Düsseldorf

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