Wenn in Deutschland Winter ist, machen sich viele Menschen warme Gedanken. Sie träumen von Sonne, Licht, Wärme und wünschen sich in den Süden. Die Oberbilkerin Sylvia Bratzik hat es nicht beim Träumen belassen, sondern sich ein Winter-Domizil in Spanien organisiert. Ist das Überwintern unter Palmen so herrlich, wie wir es uns hier vorstellen? theycallitkleinparis hat mit der gebürtigen Polin gesprochen.
Sylvia, für viele Menschen sind die Wintermonate eine harte Zeit. Die Tage so kurz, das Licht so rar, die Temperaturen so niedrig. Wie ist das bei dir?
Genau das war auch für mich der Grund, im warmen Süden zu überwintern. Anders als eine Freundin von mir mag ich das nieselige, kalte Wetter überhaupt nicht.
War das Wetter also der wichtigste Grund Deutschland vorübergehend den Rücken zu kehren?
Ja. Zudem brauchte ich auch einen Tapetenwechsel. Immer dieselbe Stadt, immer dieselben Wege, ich wollte etwas anderes sehen und erleben. Außerdem mag ich es, neue Menschen und Kulturen kennenzulernen und sich außerhalb der Komfortzone zu bewegen. Das schärft die Sinne für die Dinge, die man für selbstverständlich hält.
Hier herrschten heute Maximaltemperaturen von 7 Grad. Wie ist das Wetter bei euch?
Hier in Spanien scheint von ca. 7:30 Uhr bis 17:50 Uhr die Sonne – und das bislang eigentlich jeden Tag. Tagsüber haben wir meist zwischen 16 und 20 Grad, nachts kann es schon mal etwas kälter werden. Vor allem wenn die Temperaturen unter 10 Grad fallen, merken wir, dass die Häuser nicht isoliert sind. Dann müssen wir die Heizungen, die hier über die Klimaanlage laufen, einschalten. Wir haben es aber relativ lange herausgezögert, bis wir das erste Mal geheizt haben.
Wann hast du entschieden, im Süden zu überwintern?
Ungefähr Mitte dieses Jahres. Eigentlich war meine Freundin das Zugpferd, ich weiß nicht, ob ich es ohne sie gemacht hätte. Zusammen mit ihr, ihrem Freund, ihrem Kind, ihrer Mutter und meiner Mutter war ich Anfang 2025 schon mal für einen Monat in Málaga.
Ihr seid Anfang seit Anfang November in Spanien und bleibt voraussichtlich bis Mitte März, also insgesamt fast ein halbes Jahr. Wie lange hat es dann gedauert, das Unterfangen vorzubereiten, einen Ort zu finden, Wohnraum zu organisieren etc.?
Das ging relativ schnell. Meine Freundin hatte sich die Stadt Gandía südlich von Valencia ausgesucht und ich habe dann in einem Online-Portal nach Wohnungen geschaut. Bei dem Haus, in dem ich jetzt wohne, hatte ich direkt ein gutes Gefühl. Es ist ziemlich alt und liegt in der Altstadt. Meine Freundin, ihr Freund und ihr Kind haben sich eine Wohnung direkt am Meer gemietet.
Du hingegen wohnst zusammen mit deiner Mutter.
Ja. Sie sehnte sich genauso nach der Sonne wie ich. Mein Vater ist im vergangenen Jahr gestorben. Ich denke, dass es ihr gut tut aus der Wohnung wegzukommen, wo so viele Erinnerungen sind. Meine Eltern haben über 40 Jahre ihr Leben geteilt.

Wie muss man sich Gandía vorstellen?
Die Stadt hat circa 80.000 Einwohner und liegt ungefähr eine Stunde südlich von Valencia. Hier gibt es eigentlich alles: Museen, ein Theater, Kinos, Shopping-Center. Außerdem natürlich Strand und Meer! Der Altstadtkern liegt ungefähr vier Kilometer vom Strand entfernt, eine Strecke, die meine Mutter und ich gut mit dem Fahrrad bewältigen können. Die Fahrradnetze sind hier gut ausgebaut. Der Eurovelo 8 führt auch hier entlang. Diese Route geht von Cádiz bis nach Griechenland, allerdings sind nur in Frankreich die Wege komplett durchgängig Fahrradwege, hier in Spanien führen sie teilweise an Autostraßen entlang. Wie es wohl wäre, diese Strecke mit dem Fahrrad zurückzulegen? Meine Mutter und ich haben hier in Gandía eine Frau getroffen, die von Norwegen bis nach Spanien mit dem Rad gefahren ist und in ihrem eigenen Zelt in Vorgärten oder im Wald übernachtet hat. Meine Mutter hatte ihr Mandarinen geschenkt, weil wir sie zunächst für eine Obdachlose gehalten hatten. Lustigerweise hat sie wir wir oberschlesische Wurzeln und wird demnächst bei ihrer Oma in Polen leben.
Wie seid ihr auf Gandía, wie auf Spanien gekommen?
Meine Freundin, ihr Freund und ich sprechen Spanisch. Und je weiter südlich, desto wärmer, haben wir uns gedacht. Meine Freundin hat den Ort ausgesucht. Sie wollte am Meer sein, in einer Kleinstadt, aber trotzdem sollte die nächste Großstadt auch mit dem Zug erreichbar sein. Das ist hier gegeben. Ich muss sagen, ich vermisse die Großstadt bislang nicht. Es ist ganz anders als in Düsseldorf. Gandía ist relativ sauber, es gibt keine Ansammlungen von Menschen, die Substanzen konsumieren, so wie ich es zuletzt vermehrt am Düsseldorfer Hauptbahnhof erlebt habe. Eigentlich mochte ich Oberbilk, wo ich schon seit vielen Jahren lebe, immer, aber mittlerweile bin ich es schon ziemlich leid. Was ich an Gandía mag ist, dass es auch sehr viele historische Bauten hat, da hier die Borgier in einem Herzogspalast residierten.
Und wie darf man sich euer Haus vorstellen?
Wie schon erzählt, wohnen wir in der Altstadt von Gandía. Der Stadtteil heißt El Raval. Hier liebte die muslimische Bevölkerung, bis sie im 15. Jahrhundert vertrieben wurde. Das Wort „Raval“ kommt aus dem Arabischen und heißt „außerhalb der Stadtmauer“. Bei uns um die Ecke befindet sich auch die Straße der alten Moschee. Dort steht eine Kirche, was ich ziemlich befremdlich finde, da anscheinend die Kirche auf dem alten Fundament der Moschee errichtet wurde. Wir wohnen in einer kleinen ruhigen Seitenstraße, in der es nur acht Häuser gibt. Das Haus hat ein Stockwerk, die Grundfläche ist relativ klein, circa 40 Quadratmeter, gebaut wurde es in den 1880er Jahren. Typisch für diese Häuser ist, dass es keinen Flur gibt, sondern die Tür vom Wohn- und Kochbereich direkt auf die Straße geht. Wir haben hier ein Ritual: Jeden Mittag stellen wir unseren Esstisch auf die Straße und lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Im Erdgeschoss gibt es auch kein Fenster, sodass wir tagsüber die Tür als Fensterersatz öffnen. Im Erdgeschoss und im ersten Stock haben wir diese typischen dunklen Holzbalken in der Decke, im Erdgeschoss gibt es auch eine freigelegte Wand, in der die alten Steine zu sehen sind. Das gefällt mir besonders gut. An den Wohnbereich schließt sich eine kleine Küchenzeile und eine Toilette an. Licht kommt über ein paar Glasbausteine im Dach. Im ersten Obergeschoss haben wir ein Fenster mit einem kleinen Balkon, auf den gerade mal ein Stuhl passt. Außerdem gibt es noch eine kleine Terrasse, wo wir Wäsche aufhängen können, die aber nicht einsehbar ist.
Was kostet die Wohnung an Miete?
800 Euro im Monat, wobei noch Stromkosten dazu kommen. Im November hatten wir knapp 60 Euro Stromkosten, wobei wir nur an vier Tagen geheizt haben. Ich kann mir vorstellen, dass es in den kommenden Monaten teurer wird. Die Wohnung habe ich in einem spanischen Internetportal gefunden. Auf dem Markt gibt es auch günstigere Wohnungen, vor allem jetzt in den Wintermonaten sind die Urlaubergegenden am Strand kaum belebt. Dort kann man für 500 Euro im Monat unterkommen. Allerdings fand ich das Häuschen in der Altstadt schön authentisch und hatte mich direkt in es verliebt. Seit dem ersten Tag haben wir Kontakt zu unseren Nachbar:innen. Neben uns wohnt eine 77-jährige alte Dame und direkt um die Ecke liegt ein Restaurant. Die Köche und Kellner:innen grüßen uns mittags, wenn wir draußen sitzen und ich komme oft mit ihnen ins Gespräch. Einmal waren wir auch schon bei ihnen essen. Wir waren gegen 20:50 Uhr die ersten Gäste, die Spanier essen ja sehr spät zu Abend, aber das Essen war formidabel! Eine valencianische Spezialität sind Cocas, Fladen aus Maismehl, die mit verschiedenen Zutaten belegt werden und wie ein Taco zusammengeklappt gegessen werden. Paella ist auch eine valencianische Spezialität, wird aber aufgrund der Schwere des Reises ausschließlich mittags gegessen. Außerdem haben wir Artischockenchips probiert, das waren in Teig ausgebackene Artischockenstücke. Köstlich! Man isst sie hier mit Leberpaste, die musste ich allerdings weglassen, weil ich Vegetarierin bin. Generell hat man es als Vegetarierin hier nicht ganz leicht. In den meisten Gerichten ist Fleisch oder Fisch enthalten.
Wie war eure Anreise? Ihr seid ja mit dem Auto gefahren.
Eigentlich sehr angenehm. Wir sind am 30. Oktober morgens gestartet und erst mal nach Lyon zu meiner Cousine gefahren. Da kamen wir abends um neun an. Am nächsten Tag sind wir weitergefahren und haben in Cambrils, einem kleinen Städtchen hinter Barcelona, übernachtet. Das Städtchen ist sehr zu empfehlen, kleine Altstadtgassen, ruhig, wir waren die einzigen Touristinnen weit und breit.
Du hast schon erwähnt, dass du Spanisch sprichst. Wie gut beherrschst du die Sprache?
Ich habe drei Jahre lang Spanisch in der Oberstufe gelernt. Ist zwar 20 Jahre her, aber irgendwie hat sich die Sprache gut bei mir gehalten, ich kann mich hier ganz normal unterhalten, Zeitung lesen, gehe sogar ins Kino, wobei es ohne Untertitel schon recht herausfordernd ist. Gerade wiederhole ich bestimmte grammatikalische Einheiten. Ich wollte hier einen Kurs des Niveaus B2 beziehungsweise C1 an der Sprachschule machen, aber leider waren alle Kurse schon voll. Ich habe mich aber schon in der ersten Woche hier an der hiesigen VHS für Valencianisch angemeldet. Bisher bereitet mir das Lernen keine Probleme. Die Sprache hat Einflüsse aus dem Kastellanischen, was wir als „Spanisch“ kennen, aber auch aus dem Französischen und vieles erkenne ich zudem aus dem Lateinischen wieder. In der Schule war ich nämlich ein Sprachenfreak und habe jede Sprache gelernt, die angeboten wurde: Englisch, Latein, Französisch und Spanisch. Valencianisch ist so schön reduziert und die Redewendungen so einprägsam. „En un tres i no res“ heißt wörtlich „In einer Drei und in nichts“ und bedeutet „In Nullkommanichts“. Auch gefällt mir „massa per a la carabassa“ was bedeutet, dass es zu viel für den Kürbis ist, der in dem Fall der Kopf beziehungsweise der Geist des Sprechers ist. Apropos Kürbis: Sonntags wird hier an dem Platz, auf dem meine Mutter gerne nachmittags in der Sonne sitzt, an der Kirche ein Garagentor geöffnet und die Frauen aus der Gemeinde verkaufen sogenannten „buñuelos“, eine Art Krapfen, mit Kürbisfüllung. Angeblich machen die nicht dick und enthalten keinen Zucker, so versprach es zumindest die Verkäuferin, bevor sie uns eine Ladung Zucker drüber kippte. Um noch mehr ins Sprechen zu kommen, habe ich mich in einem Sprachencafé angemeldet, bei dem wir meist Spanisch und Englisch reden. Dort habe ich eine Frau aus Gandía kennengelernt, mit der ich ein Valencianisch-Deutsch-Tandem bilde. Sie lernt gerade Deutsch, weil sie in der Schweiz arbeiten möchte.
Wie verbringst du deine Zeit, wenn du gerade nicht Sprachen lernst?
Am Wochenende unternehmen wir meistens mit meiner Freundin, ihrem Freund und dem Kind Ausflüge in der Umgebung. Einen Nachmittag waren wir in Valencia, dann in Cullera, mit den Fahrrädern sind wir nach Oliva gefahren, das ist ungefähr sechs Kilometer von Gandía entfernt. Ich habe meiner Mutter für 60 Euro ein Fahrrad gekauft, was sehr rostig ist, aber sich trotzdem gut fährt, und mir ein Faltrad für 80 Euro. Wir wollten nicht zu viel Geld dafür ausgeben, damit wir es bei unser Rückkehr nach Deutschland wieder verkaufen können. Vielleicht werde ich das Faltrad mit nach Düsseldorf nehmen, sofern es noch in unser Auto passt. Ansonsten habe ich zweimal in der Woche Valencianisch-Unterricht, Donnerstagsabend gehe ich zum Sprachencafé. Dienstagsabend wird hier ein Programmkino-Film im Kino gezeigt, da bin ich meistens anzutreffen. Meine Freundin arbeitet im Co-Working in der Altstadt, wir essen manchmal zusammen zu Mittag. Morgens jogge ich zwei- bis dreimal in der Woche. Ich lasse es mir gut gehen, lese viele Bücher, gerade von Han Kang „The Vegetarian“. Sie hat 2024 den Nobelpreis für Literatur bekommen. In der Bücherei habe ich mich direkt in meiner ersten Woche angemeldet, so haben wir es auch in Málaga damals gemacht, es ist sogar kostenfrei. Dann muss man keine Bücher mitschleppen. Eins habe ich trotzdem hier vor Ort gekauft: Lucia Solla Sobral „Comerás flores“.
Wie organisiert ihr euren Alltag?
Am Anfang habe ich etwas mehr eingekauft, mittlerweile hat meine Mutter hier ihre Gemüsehändler und geht meistens einkaufen und kocht für uns. Insofern katapultiert mich unser Aufenthalt hier in meine Kindheit zurück. Ich habe seit 20 Jahren nicht mehr mit meiner Mutter zusammengewohnt. Sie putzt gerne, also überlasse ich es ihr. Beim Abwasch helfe ich, außerdem in technischen und sprachlichen Angelegenheiten. Ich habe ihr zum Beispiel gezeigt, wie man Google Translate bedient. Kürzlich hat sich unsere Nachbarin mit ihrer Pflegekraft während der Mittagszeit vor unserem Haus zu uns gesellt und meine Mutter konnte die Konversation mittels Google Translate in Echtzeit mitlesen.
In deinem Job, du arbeitest ja im IT-Bereich, nimmst du dir gerade eine Auszeit. Was machen deine künstlerischen Projekte? Widmest du dich denen von Spanien aus?
Ich versuche es. Ich habe gerade an einem Collaboration-Zine mitgewirkt. Zur Zeit arbeite ich an einem Zine über meine liebsten valencianischen Sprüche. Außerdem schreibe ich mein Reiseblog und Tagebuch. Ich merke allerdings, dass es mir schwerfällt, kreativ zu sein, wenn ich mit jemanden zusammenwohne. Ich brauche da einfach meinen ganzen eigenen Raum, so wie es Virginia Woolf in „Room of one’s own“ beschrieben hat. Oder Max Frisch in den Briefen an Ingeborg Bachmann – oder sie an ihn, ich kann es gerade nicht nachschauen, das Buch liegt bei mir zuhause. Sie wünschten sich jedenfalls, in einem Haus zu wohnen, in dem ihre beiden Zimmer so weit wie möglich voneinander entfernt sind, wo sie aber dennoch beieinander sind. Bei den beiden hat es nicht so ganz geklappt mit dem Arbeiten in nächster Nähe.
Inwiefern ist die neue Umgebung dir Inspiration, hat Einfluss auf deine künstlerische Arbeit?
Die Sprache inspiriert mich und die Pflanzen in unserer Umgebung. Vor unserem Haus steht ein Feigenbaum, den ich aber als solchen nicht erkannt habe, weil ich noch nie einen Feigenbaum gesehen habe. Seine Blätter habe ich in das Collaboration-Zine gezeichnet. Auch ein Gedicht auf Spanisch habe ich schon geschrieben – bisher aber noch niemanden gezeigt oder vorgelesen. Außerdem habe ich zahlreiche Sprüche auf Valencianisch fotografiert, die ich auf Häuserwänden gefunden habe. Vielleicht mache ich auch daraus etwas.
Du bist ja in Düsseldorf immer viel in Sachen Kultur unterwegs. Wie ist das kulturelle Angebot vor Ort?
Angenehm überschaubar. Hier erscheint monatlich eine Zeitschrift, die sämtliche kulturellen Angebote auflistet. Es gibt Theateraufführungen, Musikveranstaltungen, vor ein paar Wochen waren meine Mutter und ich bei einer Vorführungen von valencianischen Tänzen und Trachten. Generell habe ich das Gefühl, die Valencianer:innen feiern viel und gerne. Jedes Wochenende höre ich ein Feuerwerk und die Marschband musiziert. In der autonomen Gemeinschaft Valencia sind die „Fallas“ auch ein großes Fest, ein Frühlingsfest mit Musik und Tänzen. Ich finde es gerade angenehm, dass es in Sachen Kultur keine so große Auswahl gibt, da gibt es keine FOMO. Museen habe ich bisher keine besucht, aber in der Fußgängerzone werden gerade Werke aus dem Prado in Madrid gezeigt.
Und was vermisst du an Deutschland und an Düsseldorf? Stichwort Schwarzbrot. Stichwort Sprache.
Ich habe direkt in der ersten Woche die Brotsituation retten können, habe ich doch hier einen Bäcker gefunden, der Schwarzbrot backt. Ich muss schon sagen, Brot, vor allem dichtes Brot mit Körnern, ist mir wichtig. In den USA, wo ich ein Jahr lang gelebt habe, bin ich morgens auf Haferflocken umgestiegen, weil die Brotsituation dort unerträglich war. Ansonsten vermisse ich gerade nicht viel. Ich bin auch nach Spanien gegangen, weil ich das Gefühl hatte, das schlechte Wetter und die schlechte Laune der Menschen in Deutschland nicht mehr ertragen zu können.

Wie werdet ihr den Heiligen Abend und die Weihnachtstage verbringen?
Das wissen wir noch nicht. Meine Freundin samt Anhang wird in Deutschland sein, meine Mutter und ich bleiben hier. Vielleicht kommt mein Bruder mit seinen Kindern. Ich fände ein Weihnachtsessen in einem Restaurant schön, weiß aber nicht, ob Restaurants geöffnet haben. Ansonsten könnte ich mir auch vorstellen mit unserer Nachbarin zu feiern, sofern sie es denn möchte. An Heiligabend findet hier wohl eine Art Prozession zum Rathaus statt, wo dem Weihnachtsmann die Schlüssel der Stadt überreicht werden. Da könnten wir auch mal vorbeischauen.
Und was ist für Silvester geplant?
Ein Freund aus Berlin und ein Freund aus Warschau mit seiner Frau kommen zu Besuch. Meine Freundin ist dann auch wieder hier und bringt ihre Mutter mit. Vielleicht feiern wir alle gemeinsam.
Wäre Gandía ein Ort, an dem du dir vorstellen könntest, längerfristig zu bleiben?
Stand heute ja. Ich mag das entschleunigte und kleinstädtische gerade sehr. Und vor allem mag ich das schöne Wetter. Ich bin ein Mensch, der gerne draußen ist und am liebsten bei strahlendem Sonnenschein. Das hätte ich am liebsten das ganze Jahr über. Ich bin gerade dabei, mir zu überlegen, wie ich meine Zukunft ausgestalten möchte. Vielleicht wird es eine Art Wechselmodell mit Sommern an der Ostsee oder in Düsseldorf und Wintern in Spanien.