Das Sakrale und das Profane. Jerzy Nowosielski im Polnischen Institut

Er gilt als einer der einer wichtigsten zeitgenössischen Schreiber von Ikonen und einer wichtigsten polnischen Künstler des 20. Jahrhunderts: Jerzy Nowosielski – Maler, Zeichner, Pädagoge, Philosoph und orthodoxer Theologe. Den Großteil seines Lebens verbrachte er in Krakau, wo er zum Kreis um Tadeusz Kantor und die Krakauer Gruppe gehörte. 1923 geboren, wuchs er als Sohn eines ukrainischen Lemken und einer polonisierten Österreicherin zwischen der polnischen und der ukrainischen Kultur auf. „Jerzy Nowosielski ist ein Bindeglied zwischen der orthodoxen und der katholischen Kultur. Er transformierte die Regeln beider Religionen zu seinem Nutzen. Er nahm sich von jeder das Erhabene und Mystische“, schreibt Maria Anna Potocka. Die Direktorin des Museums für Gegenwartskunst in Krakau MOCAK hat eine Ausstellung mit 20 Originalserigrafien von Nowosielski kuratiert, die vom 31. August bis zum 17. November 2023 unter dem etwas langweiligen Titel „Frau, Strand, Straße, orthodoxe Kirche …“ im Polnischen Institut in Düsseldorf gezeigt wird. „Im Mittelpunkt seiner Kunst steht die Frau, die in seinem Werk in mannigfaltigen Verkörperungen erscheint: als Heilige oder Göttin, als Schiffskapitänin oder Sportlerin, in Extremfällen als Verräterin oder Opfer. Hinter dieser Faszination steht der Respekt vor der weiblichen Schönheit und Vollkommenheit. Und man betrachtet sie auf ähnliche Weise, wie man die Heiligen in den Ikonen betrachtet.“
Jerzy Nowosielski vetrat Polen unter anderem auf der Biennale in Venedig (1956) und in São Paulo (1959). 1960 wurde sein Gemälde „Der Cellist“ in New York mit dem Internationalen Guggenheim-Preis ausgezeichnet. Bis heute gilt die Kunst des 2011 verstorbenen Künstlers als singuläre Erscheinung, die das Sakrale und das Profane in sich vereint.

31.8. bis 17.11. Polnisches Institut Düsseldorf, Düsseldorf, Di bis Fr, 11-17 Uhr

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