Am Anfang stand die Idee, das Klavier von einer neuen, anderen Seite zu zeigen: Mit dieser Intention hoben Volker Bertelmann a.k.a. Hauschka und Aron Mehzion das „Approximation Festival“ 2005 aus der Taufe. Lag der Schwerpunkt zunächst noch auf der Schnittstelle von Klavier und elektronischer Musik, eröffneten sich bald auch Verbindungen zu anderen Formen der experimentellen und Neuen Musik. In den folgenden Jahren erweiterte sich der Ansatz von Approximation hin zu einem grenzüberschreitenden Festival en miniature, das bis heute mit seinen Konzerten stets Extreme sucht und präsentiert. Die jüngste, mittlerweile 17. Approximation-Ausgabe geht zwischen dem 8. und 11. November über die Bühnen von Tonhalle, Tanzhaus NRW und Salon des Amateurs.
Am 8. November eröffnet der diesjährige Composer in Residence den musikalischen Reigen 2022: Bryce Dessner, bekannt als Mitglied der US-amerikanischen Band The National, hat exklusiv für das Festival die Komposition „Sonic Wires“ geschrieben. Diese bringt er gemeinsam mit dem Dream House Quartet in der Tonhalle Düsseldorf zur Uraufführung. 2018 gegründet, vereinigt das Dream House Quartet die Talente vierer befreundeter Künstler:innen. Neben Dessner sind das die in der Klassik beheimateten Pianistinnen Katia und Marielle Labèque aus Frankreich und der US-amerikanische Gitarrist David Chalmin. Die erste Live-Performance des Vierers fand 2019 mit Thom Yorke, Sänger der britischen Band Radiohead, in der Pariser Philharmonie statt.
Am 11. November geleitet dann Pianist Nik Bärtsch die Hörer:innen im Tanzhaus NRW durch repetitive, mäandernde Klangwelten. Bärtsch gelangte mit seinem Ensemble Ronin zu internationalem Ruhm. In Düsseldorf wird er Stücke aus seinem neuen Soloalbum „Entendre“ spielen. Im Salon des Amateurs sind am 9. November das belgische Duo RAZEN und am 10. November die schwedische Künstlerin Fågelle zu Gast. Fågelle, das Projekt von Klara Andersson, vereint folkloristische Gesangspassagen und nahezu orchestrale Klangmauern neben elektronischen Störfeuern, die dann wiederum stillen Liedern weichen. RAZEN setzen auf ihrem aktuellen Album „Regression“ Instrumente wie Hurdy Gurdy, Harmonium, diverse Flöten oder das gestrichene Saiteninstrument Sarangi ein. Gemeinsam gestalten sie eine komplexe Klangwelt, in der Assoziationen von mittelalterlicher Musik bis hin zum Avantgarde Jazz hergestellt werden.
8.–11.11.2022 Tonhalle/Salon des Amateurs/Tanzhaus NRW