„Das liegt halt an den Erinnerungen“. Ein Leben lang Duran Duran

Als sich 1978 in Birmingham die Band Duran Duran formierte, bekam Kerstin Ruess davon in Wuppertal, wo die damals lebte, noch nichts mit. Fünf Jahre später, Ruess war mittlerweile ein 13-jähriger Teenager, hörte sie einen Song der Briten – und war gleich Feuer und Flamme. Sie tapezierte ihr Zimmer mit Bravo-Postern, gab ihr Geld für Fanartikel aus, besuchte Konzerte und hörte die Platten der Band rauf und runter. Heute ist Ruess 55, lebt in Düsseldorf und hat keine Bandposter mehr an der Wand. Dennoch haben Duran Duran sie den Großteil ihres Lebens begleitet. Wenn die Herren um Sänger Simon Le Bon Ende Juni in Düsseldorf gastieren, wird Ruess vor der Bühne stehen – idealerweise links. Warum genau da, erzählt sie im Interview mit theycallitkleinparis.

Kerstin, wie alt warst du, als 1981 das erste Album von Duran Duran erschien?
1981 war ich elf. Da kannte ich die Band allerdings noch nicht. Ich bin zwei Jahre später, also 1983, auf sie aufmerksam geworden, als die Single „Is there something I should know“ erschien. Damals waren Duran Duran in Deutschland noch gar nicht so bekannt. Wie ich von ihnen erfuhr, kann ich heute nicht mehr genau sagen. Ich vermute, dass der Song im Radio rauf- und runterlief. Ich fand ihn jedenfalls auf Anhieb total super – und habe umgehend die Single gekauft, in einem kleinen Plattenladen in Wuppertal, wo ich zu der Zeit noch wohnte. Musik war ein großes Thema für mich. Ich habe viel aus dem Radio aufgenommen, damals noch auf Kassette. In erster Linie von „Mal Sondock’s Hitparade“, das kam immer Mittwochabend auf WDR1, dem Vorgänger von 1Live. Die Tapes, die ich aufgenommen habe, habe ich dann meiner besten Freundin geschenkt. Oder meinem ersten Freund.

War „Is there something I should know“ deine erste Platte überhaupt?
Nee, das war „Words“ von F.R. David aus dem Jahr 1981. Ich habe aber natürlich auch viel Neue Deutsche Welle gehört. Hubert Kah. Oder Spider Murphy Gang. Ich war halt ein typischer Teenie. Alles, was in den Top 10 war, fand ich super. Wenn die Musiker dann auch noch toll aussahen, war es natürlich noch besser.

Hattest du einen Liebling bei Duran Duran?
Ja, das war John Taylor, der Bassist. Durch ihn habe ich auch eine besondere Liebe zum Bass entwickelt. Bei Songs, auch von anderen Bands, achte ich bis heute immer sehr auf das Bassspiel, obwohl der Bass ja ein eher unauffälliges Instrument ist. Die Passagen, in denen das Instrument dann mal im Vordergrund steht, mag ich besonders. Selbst habe ich übrigens auch mal Bassunterricht gehabt, bei einem Mitschüler, in der Oberstufe. Mein Traum war es, in einer Band Bass zu spielen. Ich habe aber nie geübt. Und letztendlich das Ganze auch nicht lange verfolgt, vielleicht ein paar Monate.

Zurück zu John Taylor. Was gefiel dir an ihm?
Ich fand ihn total gutaussehend. Da war ich aber nicht die Einzige. Von den Teenie-Zeitschriften wurde er in den Achtzigern regelmäßig zum bestaussehendsten Popstar des Jahres gewählt. Zu der Zeit war er wie die meisten in der Band mit einem Model liiert, einer Dänin. Mit der ist aber nicht glücklich geworden, sie haben sich dann irgendwann getrennt. Simon Le Bon, der Sänger von Duran Duran, ist hingegen mit seiner damaligen Freundin Jasmin bis heute zusammen. Er ist mittlerweile schon Großvater.

Wie war dein Look in den Achtzigern?
Typisch für die Zeit. Dicke Schulterpolster. Vanilla-Hosen. Adidas-Turnschuhe. Eine entsprechende Frisur, die mit ganz viel Haarspray und Fön gestylt werden musste. In der Phase habe ich mich auch stark geschminkt, ohne Schminke bin ich nicht aus dem Haus gegangen. Aus der Zeit gibt es ganz schreckliche Fotos von mir, auf denen ich aussehe wie meine eigene Oma. Als ich 14, 15 war, begann ich dann zaghaft auszugehen. Zu Tanztees. Und in der Tanzschule war ich auch. Das war schön, aber auch schrecklich. Richtig ausgegangen, also in Diskos und Clubs, bin ich dann erst etwas später. So mit 16, 17.

Du lebtest zu der Zeit in Wuppertal. Wie war das Umfeld, in dem du aufgewachsen bist?
Wir wohnten am Rande von Wuppertal-Elberfeld, in einer Reihenhaussiedlung, die damals gerade neu gebaut worden war. Das war weit weg von Problemvierteln. Ich würde sagen, dass ich sehr behütet aufgewachsen bin. Dennoch waren wir keinesfalls wohlhabend. Meine Eltern hatten ganz normale Jobs. Als ich Teenie war, mussten sie einen Kreditvertrag mit ziemlich hohen Zinsen bedienen. In der Zeit war es finanziell ziemlich eng. Das habe ich auch zu spüren bekommen, weil mir meine Eltern zum Beispiel nicht die Markenklamotten kaufen konnten, die damals angesagt waren. Wir gingen immer zu C&A, das war sehr schwer für mich. Meine Eltern hatten ein festes Ritual: Sie guckten immer um 20 Uhr die „Tagesschau“. Das ist bis heute so. Manchmal wurden die Nachrichten, aus welchen Gründen auch immer, später ausgestrahlt, erst um 21 Uhr. Da lief aber dienstags immer parallel im dritten Programm eine der wenigen Musiksendungen im deutschen Fernsehen, „Formel eins“. Natürlich gab es in unserem Haushalt nur einen Fernseher. Sehr zu meinem Leidwesen haben sich meine Eltern in solchen Fällen immer durchgesetzt. Mann, war ich wütend auf sie! Dass sie nicht mal einen Tag auf ihre „Tagesschau“ verzichten konnten, wie spießig war das denn! Wir hatten übrigens auch nur einen Schwarz-Weiß-Fernseher. Keinen Videorekorder. An Kabelfernsehen war gar nicht zu denken. Glücklicherweise habe ich regelmäßig in unserer Nachbarschaft Babysitting gemacht. Die Familie hatte einen Farbfernseher. Und einen Videorekorder. Da konnte ich mir dann etwas aufzeichnen – und es im Anschluss immer und immer wieder anschauen. Aber leider nur, wenn ich auf die Kinder aufgepasst habe.

Wie war deine musikalische Sozialisation bis dahin abgelaufen? Hattest du ältere Geschwister, die dich, was Musik anging, beeinflussten?
Ältere Geschwister nicht, ich bin Einzelkind. Das waren eher meine Freundinnen. Wir haben uns auf jeden Fall viel über Musik ausgetauscht. Musik war immer ein großes Thema. Man hat sich zu der Zeit ja sehr stark darüber identifiziert, über die Musik und die Gruppen, die man gehört hat. Weitere Fans von Duran Duran gab es in meinem Umfeld allerdings zunächst mal nicht. Das fand ich aber nicht weiter schlimm. 1984, mit Erscheinen von „The Reflex“ und natürlich auch „Wild Boys“, wurde die Band dann in Deutschland bekannter. Das war auch der Zeitpunkt, als die „Bravo“ auf den Zug aufsprang. In dem Teenie-Magazin gab es ständig Geschichten. Zu der Zeit fanden dann natürlich viele die Band toll. Aber nicht so wie ich. Ich hatte ja alle Platten, alle LPs, alle Maxis, alle Singles, alles. Immer, wenn was Neues von Duran Duran rauskam, habe ich mir das von vorne bis hinten angehört, in meinem Zimmer, über Kopfhörer. Wenn Freundinnen zu Besuch kamen, mussten die mithören. Für solche Zwecke gab es einen zweiten Kopfhörer.

Wie war dein Jugendzimmer eingerichtet?
Das Zimmer war vielleicht 15 Quadratmeter groß und hatte eine klassische Jugendzimmermöblierung – alles aus einem Guss. Mit einem Schreibtisch, der in den Schrank integriert war. Aus heutiger Sicht nicht unbedingt charmant. Das komplette Zimmer war gepflastert mit Postern von Duran Duran und John Taylor. Sämtliche Artikel über die Band habe ich ausgeschnitten, fein säuberlich auf Papier aufgeklebt und in einem Aktenordner abgeheftet. Den Ordner habe ich übrigens bis heute. Er lagert in einer Kiste in unserem Keller. Ich habe zwar bei Umzügen immer mal wieder überlegt, ihn wegzuschmeißen, aber letztendlich habe ich es nicht übers Herz gebracht. Als Kind hatte ich keine Hobbys, habe nicht gerne gemalt oder gebastelt. Meine Eltern erzählen bis heute, dass Duran Duran das erste Thema war, für das ich eine ausgeprägte Begeisterung entwickelt habe. In der Phase hatte ich auch eine Brieffreundin in England. Die habe ich zwei-, dreimal besucht, ich weiß gar nicht mehr, in welcher Stadt sie wohnte. Die Fankultur in England war eine ganz andere als in Deutschland. Es gab sehr viele Fanartikel von den Bands, das kam hier in Deutschland nach meiner Erinnerung erst später auf. Duran Duran waren in England auch wesentlich bekannter als hier. Mit meiner Brieffreundin habe ich mich gar nicht so toll verstanden, wir hatten uns nicht so viel zu erzählen. Statt mit ihr etwas zu unternehmen, bin ich ständig durch die Läden gezogen, auf der Suche nach Duran Duran-Fanartikeln. Das gefiel ihr natürlich gar nicht. Sie hat sich dann bitterlich bei ihrer Mutter über mich beschwert. Ich sei nur wegen der Fanartikel in England. Im Nachhinein muss ich sagen: Mit der Einschätzung lag sie nicht komplett falsch.

Und was für Fanartikel von der Band hattest du?
Ich hatte Schweißbänder, Kissen, natürlich T-Shirts, alles, was der Markt hergab. Mit den Sachen aus England fühlte mich wie eine Königin.

Wie würdest du dein Lebensgefühl zu der Zeit beschreiben?
Ich glaube, ich war ein typischer Teenie, recht schüchtern. In dem Alter erlebt man viele Sachen ja zum ersten Mal, dementsprechend ist sie geprägt von Ängsten und Unsicherheiten. Die Stimmungsausschläge nach oben wie unten sind ziemlich ausgeprägt. Ich hatte immer ein, zwei sehr gute Freundinnen, mit denen ich durch Dick und Dünn gegangen bin. Aber es gab auch Zeiten, in denen ich gerne alleine in meinem Zimmer war, viel gelesen und intensiv Musik gehört habe. Wenn es mir nicht gut ging, war die Musik, aber auch das Schwärmen für Duran Duran, etwas, woran ich mich festgehalten habe.

Hast du Duran Duran damals auch live gesehen?
Natürlich! 1986 war das, in der Grugahalle in Essen. Damals waren sie nur noch zu dritt, zwei Mitglieder der Ur-Besetzung waren zwischenzeitlich raus. Ich war total aufgeregt, war Stunden vorher schon an der Halle, in der Hoffnung, die Musiker vielleicht noch sehen zu können. Das hat aber leider nicht geklappt, auch später nicht. Nie. Auf der 1986-er Tour habe ich die Band neben Essen auch noch in Frankfurt gesehen. Da lebte mein Vater zu der Zeit, meine Eltern waren getrennt. Er hatte mir eine Karte fürs Konzert geschenkt. Damit hat er mir eine Riesenfreude gemacht, obwohl er selbst für Popmusik gar nichts übrig hatte. Er hat eher Klassik gehört. Ich bin dann alleine mit dem Zug nach Frankfurt gefahren. Vor dem Konzert habe ich noch ein großes Eis gegessen, was sich später als Fehler herausstellte. Während des Konzerts, ich stand natürlich relativ weit vorne, bekam ich so starke Bauchschmerzen, dass die Ordner mich aus der Menge ziehen mussten. An den Moment, als ich im Graben an John Taylor vorbei getragen wurde, kann ich mich noch erinnern. Ich konnte dann so zu ihm aufblicken.

Wann verlor die Band für dich an Bedeutung?
So mit 19, 20. Da haben mich andere Bands und Musiker:innen interessiert. Duran Duran empfand ich als eher uncool. Nichtsdestotrotz hat mich die Band mein ganzes Leben über begleitet. Immer, wenn etwas Neues von ihnen erschien, habe ich mir das angehört. Als 1993 zum Beispiel „Ordinary World“ rauskam – das war, glaube ich, noch mal in den Top 10 – mochte ich das sehr. Ende der 1990er Jahre habe ich Duran Duran dann zwischenzeitlich mal komplett aus dem Auge verloren. Da waren aus der Anfangsformation nur noch Simon Le Bon und Nick Rhodes dabei. Aber komplett aufgelöst haben sich Duran Duran nie. Die Band existierte durchgehend, seit 1978. Das schaffen auch nicht viele. 2003 kam die Original-Besetzung wieder zusammen. Ich war Feuer und Flamme. Zwei Jahre später habe ich sie endlich wieder live gesehen. Open Air, in Bonn. Zu dem Zeitpunkt war ich gerade mit unserem Sohn schwanger. Beim Konzert stand ich natürlich links, weil links immer John Taylor steht. Das wird bei den beiden kommenden Konzerten im Juni auch so sein. Das Konzert in Antwerpen ist bestuhlt. Da sitzen wir, also mein Mann und ich, natürlich vorne links. Es wird das erste Mal sein, dass ich Duran Duran sitzend erlebe. Die Vorstellung finde ich etwas merkwürdig. Im vergangenen Jahr hätte ich übrigens Karten für ein Duran Duran-Konzert in Pula in Kroatien. Das wollten wir damals mit einem Urlaub im Land verbinden. Blöderweise habe ich mir kurz vorher einen Ermüdungsbruch zugezogen und konnte nicht fahren. Das bedaure ich bis heute. Es hätte mir viel bedeutet.

Dann dürfte es ja nur wenig Fans geben, die einen derart guten Überblick über das Gesamtwerk von Duran Duran haben wie du. Welcher ist dein liebster Duran Duran-Song?
Ich mag immer noch „Is there something I should know“ sehr, wahrscheinlich weil es der allererste Song war, den ich von der Band gehört habe. „The Reflex“ finde ich auch toll. Und „New Religion“ vom zweiten Album. Das war noch nicht mal eine Single-Auskopplung. „Wild Boys“ hingegen war nie meins, auch weil es ganz anderes als die anderen Songs der Band war. Bis heute ist „Wild Boys“ natürlich in vielen Ländern, auch in Deutschland, der größte Hit, den die Band je hatte. Als ich 2022 ein Konzert der Band in Dublin besuchte, haben Duran Duran ihr Set mit „Wild Boys“ eröffnet. Das fand ich so schade! Für mich persönlich ist es eins ihrer schwächsten Lieder. Aber mir ist schon klar, dass auch die anstehenden Konzerte in Antwerpen und Düsseldorf nicht ohne den Song auskommen werden.

Und welches Album ist dein Favorit?
„Rio“ von 1982. Das ist das Album, auf dem auch der Song „Hungry like the wolf“ ist.

Das aktuelle Album von Duran Duran stammt aus dem Jahr 2023 und trägt den Titel „Danse Macabre“. Wie stehst du dazu?
Es gefällt mir richtig gut, allen voran das Lied „Black Moonlight“. Außerdem gibt es eine Coverversion von „Psychokiller“ von den Talking Heads, mit einer ganz tollen Basslinie am Anfang. Es ist immer schön, die Stimme von Simon Le Bon zu hören, aber natürlich ist die Wirkung der neuen Songs für mich persönlich nicht mit der der alten zu vergleichen. Das liegt halt an den Erinnerungen.

Wir sprachen ja schon über die Besetzungswechsel, die es über die Jahre gab. Wie setzt sich die Band heute zusammen? Ist dein Liebling wieder dabei?
Ja, glücklicherweise. John Taylor war zwischendurch mal für einige Jahre nicht in der Band, hat mit anderen Leuten Musik gemacht und als Schauspieler gearbeitet. Letzteres hat man hier in Deutschland nicht so mitbekommen, hat mich aber auch nicht so interessiert.

Dieses Jahr sind Duran Duran nun auf Tour. Am 26. Juni spielen sie im PSD Bank Dome in Düsseldorf. Wie früh hast du dir ein Ticket gekauft?
Sofort, als ich über Facebook von dem Konzert erfahren habe. Ich wollte nicht den gleich Fehler machen wie im vergangenen Jahr. Damals war ein Konzert von Duran Duran in Italien angekündigt, in einem ganz kleinen Ort – und ich habe nicht sofort gehandelt. Als ich dann die Karten kaufen wollte, war es schon ausverkauft. Ich war fertig mit den Nerven. Das sollte mir nicht noch mal passieren. Deshalb habe ich mich für die kostenpflichtige Fan-Seite der Band angemeldet. Darüber bekommt man unter anderem auch Pre-Sale-Karten, die ein paar Tage vor dem Start des regulären Vorverkaufs zu haben sind. Sowohl die Tickets für Antwerpen als auch die für Düsseldorf habe ich über diesen Pre-Sale gekauft. Auch auf der Facebook-Seite von Duran Duran schaue ich regelmäßig vorbei, um Neuigkeiten wie neue Songs, Alben oder Tourdaten zu erfahren. Außerdem freue ich mich, wenn auf Facebook-Fan-Seiten der Band alte Videos gepostet werden, die ich noch gesehen habe.

Was haben die Karten gekostet?
Es gibt unterschiedliche Preiskategorien. Für Düsseldorf und Antwerpen habe ich jeweils ungefähr 100 Euro bezahlt. Für Düsseldorf konnte ich eine Front of Stage-Karte ergattern, in Antwerpen einen Sitzplatz in Reihe 8.

Das Konzert in Antwerpen besuchst du zusammen mit deinem Mann. Wie steht er zu der Band?
Er weiß natürlich nach all den Jahren, die wir zusammen sind, wie wichtig mir Duran Duran sind. Wirklich teilen kann er meine Begeisterung nicht. Umso netter finde ich es, dass er mich zum Konzert nach Antwerpen begleitet. Obwohl ich gar nicht genau weiß, ob es den Genuss vielleicht ein bisschen schmälern könnte, wenn man jemanden dabei hat, der die Begeisterung nicht zu 100 Prozent teilt. Dennoch ist es natürlich eine schöne Geste von ihm, mich zu begleiten.

Wie ist deine Erwartungshaltung an die beiden Abende?
Ich freue mich total darauf, die Band zu sehen. Es ist ja 13 Jahre her, dass sie zuletzt in Deutschland aufgetreten ist. Man sollte es nicht meinen, aber Duran Duran sind eine richtig gute Live-Band. Es hängt natürlich immer auch vom Publikum ab. Ich bin auf jeden Fall bereit, alles zu geben. Objektiv betrachtet ist die Musik von nehmen wir mal Depeche Mode natürlich cooler als die von Duran Duran, auch zeitgemäßer. Mit Duran Duran fühle ich mich aber auf eine ganz andere Art verbunden. Ihre alten Songs erinnern mich an meine Zeit als Teenager. Aus dem Grund erwischen sie mich emotional viel stärker. Ich bin einfach glücklich, wenn ich die Band höre und auch sehe. Und das ist Glück von einer Intensität, wie man es als Erwachsener nur noch sehr sehr selten erlebt.

Wie muss man sich das Publikum auf einem Duran Duran-Konzert vorstellen?
Früher, als ich auf den ersten Konzerten war, waren es zu 80 Prozent Frauen. Heute ist es ausgeglichener. Die meisten Fans sind natürlich mindestens so alt wie ich, viele älter. Aber es kommen durchaus auch mal 20-Jährige.

Und John Taylor, kannst du dich für den heute immer noch begeistern?
Es begeistert mich immer wieder aufs Neue, mit welchem Enthusiasmus John Taylor Bass spielt – und mit welcher Freude Duran Duran als Band auch heute noch live auf der Bühne stehen.

Welche Bedeutung hat Musik heute für dein Leben?
Schon immer noch eine große. Natürlich höre ich mittlerweile ganz andere Musik. Wenn ich heute auf Duran Duran stoßen würde, würden die Dinge höchstwahrscheinlich einen anderen Lauf nehmen. Trotzdem sind sie die Band meines Lebens. Es gab nie wieder eine andere Band, die für mich auch nur annähernd so wichtig war wie Duran Duran.

9.6. Sportpaleis, Antwerpen; 24.6. Dome, Düsseldorf
Für beide Konzerte gibt es noch Tickets

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