„Still loving Oberbilk #1“ – Aus Liebe zum Veedel

Spätestens seit der groß angelegten Razzia im Januar dieses Jahres ist der Stadtteil Oberbilk zum Liebling der Medien geworden. Das Bild, das gezeichnet wird, ist leider nicht selten ein wenig eindimensional. No-Go-Area. Hinter-Bahnhofs-Ghetto. Heimat der Drogenhändler, Antänzer, Taschendiebe. Doch Oberbilk ist viel mehr als das. Es ist die Summe der einzelnen Teile. Ein Viertel, das geprägt wird durch die Menschen, die hier leben, arbeiten, sich engagieren. Genau das möchte der Rundgang „Still loving Oberbilk“ zeigen, der ausdrücklich keinen stadthistorischen Ansatz verfolgt, sondern die Teilnehmer mit besonderen Veedel-Bewohnern zusammenbringt. Mit solchen, an denen man sich reiben kann, wie Lars Schütt, Pfarrer der Christuskirche. Schütt tut sich schwer mit dem Bild von Jesus als Messias. Er hat sein Gotteshaus für Kulturveranstaltungen geöffnet und segnet im Garten hinter der Kirche Maulwürfe. Mit Ökkes Yildirim, der an der Flügelstraße keinen stinknormalen Kiosk betreibt, sondern eine Melange aus Tante-Emma-Laden, Café und Künstlertreff. Der Gitarren in die Bäume gehängt hat, selbstgemalte Bilder im Büdchen verkauft und unter dem Label „Ö-Bier“ seinen eigenen Gerstensaft brauen lässt. Oder mit Nina Berding, einer jungen Frau, die in den vergangenen Monaten viel Zeit am Lessingplatz verbracht hat, aber dennoch weder verdeckte Ermittlerin ist noch Sozialarbeiterin, sondern ihre Doktorarbeit zum Thema Oberbilk schreibt. Sie alle und noch mehr trifft man an unterschiedlichen, zum Teil ungewöhnlichen Orten in einem Viertel, das genauso spannend und großartig ist wie seine Bewohner. Eben Oberbilk.

theycallitkleinaris präsentiert:
Still Loving Oberbilk #1 – Ein Rundgang mit Begegnungen
12. Juni, 11 Uhr
Anmeldungen ab sofort unter salut@theycallitkleinparis.de
Startpunkt der Führung wird nach Anmeldung bekanntgegeben.

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